Culture for Future. Die neue Kultur für alle – Implementierung von nachhaltigem Handeln in Kunst und Kultur

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Kultur + Nachhaltigkeit = Heimat

Amt für Kultur und Denkmalschutz, Landeshauptstadt Dresden

01097 Dresden , Sachsen

www.dresden.de

In Dresden entwickelt das Amt für Kultur und Denkmalschutz gemeinsam mit Kultureinrichtungen, Künstler*innen sowie Expert*innen aus Wissenschaft und Umwelt in einem mehrstufigen Prozess einen Leitfaden für nachhaltige Kultur.

Worum geht es?
Dresdens kulturelles Potenzial für eine Weiterentwicklung des Profils hin zu einem nachhaltigen urbanen Kultursektor einzusetzen, ist das Gebot der Stunde. Insbesondere geht es darum, Kulturbetrieb und -produktion um nachhaltige, inklusivere Ansätze zu ergänzen. Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Lebensart ist derzeit eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen.

Dresden als eine Stadt mit über 560.000 Einwohnern aus 155 Ländern und einer mehr als 800-jährigen Geschichte bietet vielen eine Heimat. Selbst wer mit Vergleichen wie „Elbflorenz“ vorsichtig umgeht wird zugeben, dass Dresden eine einzigartige Kulturlandschaft auszeichnet. Eben dieser einzigartige Kulturboden bildet für Dresdner*innen einen Teil Ihres Heimatbegriffes. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Heimatgefühls verbindet sich hier mit den unzähligen, zum großen Teil denkmalgeschützten, Gebäuden. So muss in Dresden die Zukunft und das Heimatempfinden der nächsten Generationen auf dem Fundament des materiellen und immateriellen kulturellen Erbes aufgebaut werden.

Vor diesem Hintergrund macht das Amt für Kultur und Denkmalschutz „Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur“ zum Schwerpunktthema. Gemeinsam mit Kultureinrichtungen, freien Trägern sowie Künstler*innen wird das Ziel verfolgt, Nachhaltigkeitsstrategien für den Kulturbereich zu entwickeln, die sich an den Zielen der Agenda 2030 orientieren. Mit Kooperationspartner*innen aus Wissenschaft und Umwelt wird ein Fahrplan entwickelt werden, der den Kultursektor zukunftsfähig macht, so dass sie die Basis eines (neuen) Heimatgefühls ausprägen können.

Zukunftsszenario
2030 wirken alle Dresdner Kultureinrichtungen als starke Institutionen in die Gesellschaft, indem, neben einem vielfältigen und hochwertigen künstlerischen Programm, umfassende Bildungsangebote für alle Generationen greifen sowie Partnerschaften mit Wissenschafts- und Umweltinstituten übergreifendes Denken und Handeln fördern. Jeder Kulturbetrieb hat seit 2020 erfolgreich eine Nachhaltigkeitsstrategie implementiert, die einerseits Maßnahmen zum Klimaschutz enthält und andererseits die inneren sozialen Strukturen gewandelt hat. 2030 ermittelt eine Studie, dass Menschen aus allen sozialen Gruppen am Kulturleben teilnehmen. Weitere Ergebnisse sind im Vergleich zu einer Studie, die 2021 vorgenommen wurde, dass das Bildungsniveau der Befragten deutlich gestiegen ist, dass das ehrenamtliche Engagement ausgeprägter ist, mehr Partizipation erreicht wurde und insgesamt ein verbesserter Umgang mit Konsum festgestellt werden konnte.

Im Jahr 2020 initiierte das Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden mit einer Tagung zum Thema „Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur“ den Auftakt für die Implementierung ausgewählter Nachhaltigkeitsziele in den Kulturbetrieben. Gemeinsam mit Partner*innen wurden ausgehend von der Metaebene einzelne Arbeitsbereiche in Kulturbetrieben in Augenschein genommen. Die Tagung mit dem Titel „Zukunftskunst! Wert und Wirkung nachhaltiger Kunst und Kultur“ versammelte Expert*innen aus verschiedenen Bereichen sowie Künstler*innen und Kulturschaffende und brachte sie in unterschiedlichen Gesprächsformaten zu Themen wie nachhaltige Struktur, Kommunikation, Produktion, Rezeption und Bildung zusammen.

Im Anschluss arbeiteten in einem einjährigen bottom-up- Prozess fünf ausgewählte Dresdner Kultureinrichtungen gemeinsam mit ExpertInnen aus dem Umwelt- und Wissenschaftsbereich an spezifischen Nachhaltigkeitsstrategien für ihre Einrichtungen. Unter „Culture for Future“ hält somit das Thema Nachhaltigkeit auch in die Dresdner Kulturlandschaft Einzug. Nachhaltige Ziele wurden jeweils in den verschiedenen Arbeitsbereichen mit Mitarbeiter*innen ermittelt, um anschließend Strategien zur Erreichung dieser zu entwickeln. So konnte im Jahr 2025 ein allgemeines Handbuch erarbeitet werden, das einen Leitfaden und Handlungsempfehlungen zur Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien und -zielen in Kultureinrichtungen in Dresden enthält.
Was sind unsere Ziele?
• Die signifikante Verringerung des Ressourcenverbrauchs durch städtische Kulturbetriebe in der Landeshauptstadt Dresden

• Stärkung der Dresdner Kultureinrichtungen als Institutionen, die in die Dresdner Gesellschaft und darüber hinaus wirken, indem sie neben einem vielfältigen und hochwertigen künstlerischen Programm umfassende Bildungsangebote für alle Generationen sowie interdisziplinären Partnerschaften übergreifendes und nachhaltiges Denken und Handeln fördern

• Erfolgreiche Implementierung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis der 17 Nachhaltigkeitsziele

• Ausbau der kulturellen Vermittlungsarbeit im Sinne von Bildung für Nachhaltige Entwicklung in Kunst und Kultur und dadurch Sensibilisierung von Dresdner*innen ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen für lokale, regionale und globale Entwicklungen

• Erreichen sozialer Gerechtigkeit in den eigenen Strukturen (bspw. Geschlechtergerechtigkeit, Diversität und Inklusion) sowie eines umfassenden und ausdifferenzierten Angebots für kulturelle Teilhabe

Brancheninterne Ziele:
• Erarbeitung eines „Leitfadens“ inkl. Handlungsempfehlungen, der die gewonnenen Erkenntnisse praxistauglich zusammenfasst, Adaption durch andere städtische Kultureinrichtungen und Nutzung für ihren eigenen nachhaltigen Transformationsprozess

• Inspiration anderer Akteure, das Thema Nachhaltigkeitsstrategie anzugehen

Branchenübergreifende Ziele:
• Entstehung neuer Netzwerke/neuer Partner

• Ausbreitung des Mehrwerts und der Potentiale einer Nachhaltigkeitsstrategie auch in andere Bereiche durch die Beteiligung von weiteren Akteuren/Stakeholdern, z.B. aus anderen Abteilungen der Stadtverwaltung

Rezipienten von Kunst und Kultur:
• Information der Besucher*innen über die nachhaltigen Veränderungen innerhalb des jeweiligen Kulturbetriebes durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sowohl durch die Landeshauptstadt selbst, als auch durch die jeweiligen Partnereinrichtungen. Diese Veränderungen können entweder mittelbar selbst erfahren werden (z.B. durch die Implementierung eines Museumscafés welches auf regionalen, saisonalen und fair Trade Produkten basiert oder auch durch die Themensetzungen der jeweiligen Kulturangebote) oder unmittelbar durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit in der Presse und auf Social Media.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
regionale Akteure,
Sonstige
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Die Strahlkraft von Kultureinrichtungen in die Stadtgesellschaft und darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig und ausschlaggebend. Kultureinrichtungen wirken durch ihren „Kulturauftrag“ und insbesondere durch ihre Vermittlungsangebote an der Schnittstelle zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Umsetzung von eigenen Nachhaltigkeitsstrategien in den jeweiligen Kultureinrichtungen wird somit nach außen kommuniziert.

Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich außerdem als roter Faden durch die Arbeitsbereiche des Amtes für Kultur und Denkmalschutz und wird auch in anderen Konzepten verankert (z.B. Kulturentwicklungsplan, Konzept Kulturelle Bildung, Konzept Jugendkunstschule etc.). Des Weiteren wird das Amt für Kultur und Denkmalschutz in weiteren Fachtagen an der Umsetzung arbeiten und hierfür Best Practice Beispiele einladen, um die Motivation der Einrichtungen zur Umsetzung dauerhaft zu gewährleisten. In seiner Funktion als Pilotamt innerhalb der Dresdner Stadtverwaltung werden die 17 SDGs auch in andere Bereiche der Verwaltung getragen und somit neue Partnerschaften gestiftet. Darüber hinaus werden ab 2020 Nachhaltigkeitsstrategien in die jeweiligen Verantwortungsprozesse der Kultureinrichtungen und der Kulturverwaltung implementiert.

Das gesamte Projekt wird von Seiten der Landeshauptstadt Dresden öffentlich kommuniziert. Hierzu sind zum Projektauftakt- und ende jeweils eine Pressekonferenz angedacht. Des Weiteren werden die Workshop-Phasen sowohl über die Social Media Kanäle der Stadt, des Projektpartners als auch der teilnehmenden Kulturinstitutionen kommuniziert. Der Fokus liegt dabei auf dem innovativen Laborcharakter, verschiedenen Lösungsansätzen sowie den jeweils teilnehmenden Kultureinrichtungen selbst. Sowohl auf der Webseite der Landeshauptstadt Dresden als auch des Umweltzentrums wird das Projekt vorgestellt. Ziel ist es auch, dass die positive Strahlkraft des Projektes die Teilnehmenden dazu ermuntert, ihre Teilnahme am Projekt über ihre eigenen Kanäle zu spielen.

Mehrwert für Kultureinrichtungen
Die Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie bedeutet mit ihrem ganzheitlichen Ansatz für die Kultureinrichtungen und -akteure eine umfassende und zukunftsfähige Profilierung. Starke Kultureinrichtungen wirken als Vorbilder in die Gesellschaft. Mit einer langfristig angelegten Nachhaltigkeitsstrategie können Kultureinrichtungen ein positives Image bilden und insbesondere auch jüngere Zielgruppen ansprechen.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Nachhaltigkeit ist per se innovativ. Der gemeinsame und übergreifende Prozess bietet dabei die Chance, lokale Lösungen für globale Herausforderungen zu finden, von Kosteneinsparungen hin zu einem besseren Dialog mit allen Beteiligten.

• „Bottom up“ > Perspektivwechsel durch aktive Auseinandersetzung + Nachhaltigkeit durch Arbeit mit Mitarbeiter*innen für die eigene Abteilung > Denkmuster aufbrechen

• Nicht Vorhandensein von ganzheitlichen Leitfäden für Kultureinrichtungen mit Handlungsempfehlungen > Implementierung auch außerhalb DD und auf allen Ebenen (von der Kasse bis zur Produktion)

• Holistischer Ansatz von Nachhaltigkeit/SDGs > Innovation für Kultureinrichtungen, die Bereiche nicht getrennt, sondern ganzheitlich zu sehen

Wir betrachten Dresden daher als eine Kulturstadt mit jahrhundertelanger Geschichte. Eine Kulturstadt ist jedoch nicht automatisch zukunftsorientiert. Wie bereits dargestellt, hat unsere Stadt einen nicht zu unterschätzenden Innovationsbedarf. Für ein verantwortungsvolles Miteinander in Dresden gilt es, die angemessene Balance von Kulturerbe und Innovation im Rahmen einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie im Leben dieser Stadt zu verankern. Damit wollen wir eine Heimat für viele Dresdner*innen gestalten.
Wer sind wir?
Dresden zählt mit über 500.000 Einwohner*innen zu den größten Städten Ostdeutschlands. In nur wenigen Städten Europas wird so intensiv geforscht wie hier. Vor allem Kunst und Kultur stehen im Zentrum der Identifikation. Das Amt für Kultur und Denkmalschutz besteht aus den Abteilungen Kulturmanagement/Controlling, Denkmalschutz/ Denkmalpflege, Kultur/Kommunikation. Letztere übernimmt die fachliche Begleitung aller Anliegen. Als Fachaufsicht der nachgeordneten Einrichtungen gibt sie Impulse, erstellt Beschlussvorlagen, ist mit Personalentscheidungen befasst und vertritt die Einrichtungen in allen Belangen innerhalb der Verwaltung. Im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung erarbeitet sie langfristige Perspektiven für die kulturelle Infrastruktur und Vielfalt der Stadt. Sie berät zur kommunalen Kulturförderung, leitet die Fachgremien und untersetzt inhaltlich alle Fördervorlagen. Die Kulturelle Bildung ist in der Abteilung als Querschnittsaufgabe verankert.
Laufzeit der Förderung
12 Monate
Höhe der Förderung
50 000,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 13: Beschreibung EN
  • SDG 17: Beschreibung EN
  • SDG 4: Beschreibung EN
  • SDG 5: Geschlechter­gleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbst­bestimmung befähigen