In einer Pilotphase im Reallabor „Sustainable Innovation Lab“ wird nachhaltige Ernährung als regionale Systeminnovation implementiert. Eine regionale Kreislaufwirtschaft entsteht unter Einbeziehung aller Stakeholder der Mensa an der Philipps-Universität Marburg.
Worum geht es?
In den Diskussionen um gesellschaftliche Erneuerungspotentiale besteht ein weitgehender Konsens, dass insbesondere im Feld nachhaltiger Ernährung und der Etablierung einer nachhaltigen Esskultur neue Formate für regional basierte und universitär vernetzte Partizipation, Problemlösung und soziale Innovation für Nachhaltigkeit ein besonderes Potenzial für die Etablierung einer Nachhaltigkeitskultur bieten. Die SDGs erfordern einen Bewusstseinswandel und Verhaltensänderungen für nachhaltige Ernährung und auch nachhaltige Kommunikationsmuster in der Zusammenarbeit regionaler Akteure. Universitäre Bildungsprojekte im Sinne problemorientierten Lernens im Zuge von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) unterstützen nachhaltige und soziale Innovationen. Sie tragen zur Aktivierung eines Nachhaltigkeitsdiskurses bei und fördern ein Bewusstsein für nachhaltige Ernährung im regionalen Gefüge. Das Potenzial der Vernetzung mit engagierten Bürger*innen-Gruppen, der Tafel, Initiativen wie der “Solidarischen Landwirtschaft“ (SOLAWI), Einkaufs-Genossenschaften (wie z.B. “Onkel Emma”), der “Transition Town”-Bewegung, aber auch Verbänden im Bereich nachhaltiger Landwirtschaft, nachhaltigen Handels und vieler weiterer Akteur*innen in Marburg, sind oft nicht ausreichend mit dem System lokaler Wirtschafts- und Politikentscheidungen sowie regionaler nachhaltiger Bildung und der Hochschulgastronomie verknüpft. Umgekehrt werden diese Stakeholdergruppen weithin nur selektiv, vereinzelt und nicht systematisch durch regionale Politik und Wirtschaft angesprochen. Ein nachhaltiges Konzept in der Hochschulgastronomie hat durch große Abnahmemengen bei Versorgungsbetrieben durchaus strukturbildendes Potential. Auf dem Weg zur NACHHALTIGEN MENSA unterstützen dialogische Vernetzungsarrangements wie Nachhaltigkeitslabore, innovative Partizipation und gemeinsame Ideenentwicklung. Über unseren Ansatz wird Universitäten die Möglichkeit gegeben BNE zu unterstützen, Kommunal- und Regionalverwaltungen können sich stärker hin zu einer Bürger*innen-Kommune entwickeln, die Hochschulgastronomie kann Nachhaltigkeitsstrategien stärker verankern und die regionale und nachhaltigkeitsorientierte (Land-)Wirtschaft regionale Marktoptionen wahrnehmen.
Was sind unsere Ziele?
Die Entwicklung eines regionalen Labors für nachhaltige Ernährung soll als Systeminnovation die Kooperation zwischen der Universität Marbung, mit dem Studentenwerk Marburg/Versorgungsbetriebe und regionalen Partner*innen die Vision einer NACHHALTIGEN MENSA auch in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis ermöglichen. Cross-sektoral verschränkte „Reallabore für Systeminnovation – nachhaltige Ernährung” basieren auf Design-Thinking-Strategien. Im Fachbereich Erziehungswissenschaften wurde ein solches Labkonzept mit regionalen Stakeholdern bereits im Jahr 2015 pilotiert und in einem zunächst einsemestrigen Zuschnitt sehr erfolgreich erprobt und evaluiert. Der in diesem Zusammenhang entstandene Pilotfilm Innovation Lab „Nachhaltige Ernährung“, der das 2015 durchgeführte „Sustainability Design-Lab“ dokumentiert, zeigt deutlich, wie sehr Studierende – und auch regionale Stakeholder – das Lernpotenzial solcher Formate schätzen.
Aus der Pilotierung wurde bereits deutlich, dass:
A) Eine längere Vorbereitungs- und Vernetzungszeit,
B) ein systematisch mitvermitteltes Projektmanagement,
C) ein konsistent alle Lernebenen einbeziehendes Durchführungskonzept sowie ein alle Studierenden systematisch einbindendes Verantwortungskonzept erhebliches Potenzial für problembasiertes, eigenverantwortliches und vernetztes Lernen bietet.
D) Die systematische Vernetzung regionaler Partner*innen und vor allem der Versorgungsbetriebe (MENSA) bietet ein erhebliches Innovationspotenzial für ein regionales Ideenmanagement im Themenfeld nachhaltige Ernährung.
E) Die Diffusion soll stärker angelegt und medial unterstützt werden für die Verbreitung solcher Labs,
F) das Labkonzept soll nun in einer systematischen interdisziplinären Verankerung weiterentwickelt werden,
G) das Durchführungskonzept soll weiter systematisiert werden und auch
H) ein interdisziplinärer Lernraum für Studierende und für die institutionellen Strukturen und Ermöglichungsbedingungen innovativen Lernens soll geschaffen werden sowie
I) die institutionelle Kooperation mit dem Studierendenwerk/Versorgungsbetriebe und Hochschulgastronomie auf lokaler und Bundesebene ausgeweitet und verankert werden um
J) nach der lokalen Pilotierung ein Transferpotenzial der “NACHHALTIGEN MENSA” auf nationaler Ebene (58 Standorte) zu schaffen.
Aus der Pilotierung wurde bereits deutlich, dass:
A) Eine längere Vorbereitungs- und Vernetzungszeit,
B) ein systematisch mitvermitteltes Projektmanagement,
C) ein konsistent alle Lernebenen einbeziehendes Durchführungskonzept sowie ein alle Studierenden systematisch einbindendes Verantwortungskonzept erhebliches Potenzial für problembasiertes, eigenverantwortliches und vernetztes Lernen bietet.
D) Die systematische Vernetzung regionaler Partner*innen und vor allem der Versorgungsbetriebe (MENSA) bietet ein erhebliches Innovationspotenzial für ein regionales Ideenmanagement im Themenfeld nachhaltige Ernährung.
E) Die Diffusion soll stärker angelegt und medial unterstützt werden für die Verbreitung solcher Labs,
F) das Labkonzept soll nun in einer systematischen interdisziplinären Verankerung weiterentwickelt werden,
G) das Durchführungskonzept soll weiter systematisiert werden und auch
H) ein interdisziplinärer Lernraum für Studierende und für die institutionellen Strukturen und Ermöglichungsbedingungen innovativen Lernens soll geschaffen werden sowie
I) die institutionelle Kooperation mit dem Studierendenwerk/Versorgungsbetriebe und Hochschulgastronomie auf lokaler und Bundesebene ausgeweitet und verankert werden um
J) nach der lokalen Pilotierung ein Transferpotenzial der “NACHHALTIGEN MENSA” auf nationaler Ebene (58 Standorte) zu schaffen.
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Mit Blick auf die Kompatibilität zu Semesterstrukturen erscheint die Entwicklung eines Prototyps als insgesamt sechsschrittiger Zyklus des Sustainable-Innovation-Labs sinnvoll. Dieser umfasst:
1) Eine Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung im Kreis interdisziplinärer und regionaler Akteur*innen und Stakeholder.
Die vier mittleren Prozessschritte verlaufen entlang der Logik des Design-Prozesses:
2) Empathy: Verstehen der Visionen und Positionen; Bewertung durch Stakeholder; Aufzeigen von Wahrnehmungslücken;
3) Define: Erwünschtheit, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit;
4) Ideate: Ideenentwicklung zur konkreten Umsetzung und Schaffung von Zukunftsbildern;
5) Prototype: plastische Modellierung der Systemtransformation.
6) Implement: Diese Prototypen werden in einer Präsenzveranstaltung auf regionaler Bühne öffentlich präsentiert. Die verzahnte Kooperation zwischen BWL, Erziehungswissenschaft und Geographie, das regionale Interesse von Stadt und Landkreis Marburg-Biedenkopf, die bestehende Kooperation mit dem Studierendenwerk/Versorgungsbetriebe und der Kontakt zum Dachverband der Studierendenwerke, erlauben die Vernetzung, den Transfer und die Diffusion des Ansatzes auf Hochschulebene, auf regionaler und nationaler Ebene.
Durch die Entwicklung des Prototyps kann nachhaltige Ernährung als regionale Systeminnovation für eine wirtschaftskreislaufbasierte NACHHALTIGE MENSA pilotiert werden. Mit der Replizierbarkeit und Verankerungsfähigkeit über die Studentenwerke und die Expertise des Dachverbands der Studierendenwerke können bundesweit wie lokal Impulse gesetzt werden. Entsprechende flankierende Diffusionsmaßnahmen betreffen z.B. die Verzahnung mit Netzwerk N, dem Projekt Wandercoaching, den ASTEN, der Fachschaften-Konferenzen, sodass die Studierendenschaft, Lehrende und Studierendenwerke als Initiativakteur*innen für die Diffusion des Modells gewonnen werden können. Projektdokumentation und Evaluation, ein umfassendes Manual und ein Lehrfilm, aber auch Dissertationsprojekte und Publikationen sowie Vorträge ermöglichen die Diffusion und Medienarbeit.
1) Eine Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung im Kreis interdisziplinärer und regionaler Akteur*innen und Stakeholder.
Die vier mittleren Prozessschritte verlaufen entlang der Logik des Design-Prozesses:
2) Empathy: Verstehen der Visionen und Positionen; Bewertung durch Stakeholder; Aufzeigen von Wahrnehmungslücken;
3) Define: Erwünschtheit, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit;
4) Ideate: Ideenentwicklung zur konkreten Umsetzung und Schaffung von Zukunftsbildern;
5) Prototype: plastische Modellierung der Systemtransformation.
6) Implement: Diese Prototypen werden in einer Präsenzveranstaltung auf regionaler Bühne öffentlich präsentiert. Die verzahnte Kooperation zwischen BWL, Erziehungswissenschaft und Geographie, das regionale Interesse von Stadt und Landkreis Marburg-Biedenkopf, die bestehende Kooperation mit dem Studierendenwerk/Versorgungsbetriebe und der Kontakt zum Dachverband der Studierendenwerke, erlauben die Vernetzung, den Transfer und die Diffusion des Ansatzes auf Hochschulebene, auf regionaler und nationaler Ebene.
Durch die Entwicklung des Prototyps kann nachhaltige Ernährung als regionale Systeminnovation für eine wirtschaftskreislaufbasierte NACHHALTIGE MENSA pilotiert werden. Mit der Replizierbarkeit und Verankerungsfähigkeit über die Studentenwerke und die Expertise des Dachverbands der Studierendenwerke können bundesweit wie lokal Impulse gesetzt werden. Entsprechende flankierende Diffusionsmaßnahmen betreffen z.B. die Verzahnung mit Netzwerk N, dem Projekt Wandercoaching, den ASTEN, der Fachschaften-Konferenzen, sodass die Studierendenschaft, Lehrende und Studierendenwerke als Initiativakteur*innen für die Diffusion des Modells gewonnen werden können. Projektdokumentation und Evaluation, ein umfassendes Manual und ein Lehrfilm, aber auch Dissertationsprojekte und Publikationen sowie Vorträge ermöglichen die Diffusion und Medienarbeit.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
A) Literaturbasiert und empirisch fundierte Entwicklung des Prototyps NACHHALTIGE MENSA als regionale Systeminnovation (1 Monat), Sondierung weiterer zentrale Partner*innen; Designtheoretische Fundierung (1 Monat),
B) Entwerfen und Modellieren des inter- und transdisziplinären Sustainabiliy Labs mittels Lehre und regionaler Kooperation (2 Monate),
C) Erproben und Analysieren im Prozess (5 Monate),
D) Evaluieren und Implementieren (2 Monate),
E) Mediale Kommunikation und Verbreitung der gewonnenen theoretischen, empirischen, konzeptionellen Erkenntnisse und methodischen Innovationen mit einem eingesetzten Projektbeirat, Medienpartnern;
F) Ableitung von Empfehlungen und Vermittlung des Manuals für die Implementierung (die gesamten 12 Monate, Finalisierung 1 Monat).
B) Entwerfen und Modellieren des inter- und transdisziplinären Sustainabiliy Labs mittels Lehre und regionaler Kooperation (2 Monate),
C) Erproben und Analysieren im Prozess (5 Monate),
D) Evaluieren und Implementieren (2 Monate),
E) Mediale Kommunikation und Verbreitung der gewonnenen theoretischen, empirischen, konzeptionellen Erkenntnisse und methodischen Innovationen mit einem eingesetzten Projektbeirat, Medienpartnern;
F) Ableitung von Empfehlungen und Vermittlung des Manuals für die Implementierung (die gesamten 12 Monate, Finalisierung 1 Monat).
Wer sind wir?
Die Philipps-Universität Marburg ist eine Volluniversität, die aktuell 26.000 Studierende ausbildet. Wir beschäftigen uns insbesondere mit Fragen partizipativer Zukunftsgestaltung aus organisationspädagogischer Perspektive und adressieren auch hochschuldidaktisch das Kernanliegen von “Zukunftsfähigkeit und Innovation” und BNE. So realisieren wir z.B. das Programm “Netzwerkcoaching Zukunftsgestalter” (BMBF). Das von uns in 2015 pilotierte “Sustainability Innovation Lab” zum Thema “Nachhaltige Ernährung” soll in Kooperation mit dem Studierendenwerk/Versorgungsbetriebe und Hochschulgastronomie regional institutionalisiert und verankert werden. Kooperationspotenziale in die Bundesebene bestehen durch den Dachverband der Studierendenwerke und den hier verankerten Bereich der Hochschulgastronomie. Der Dachverband umfasst 58 autonome Mitglieder, die ein besonderes Diffusionspotenzial ermöglichen.
Laufzeit der Förderung
12 Monate
Höhe der Förderung
50 000,00 EUR