Worum geht es?
Unsere Initiative hat das tiefe Bedürfnis, mit den Vorurteilen rund um ehrliche Nachhaltigkeitsbestrebungen in der Mode- und Textilbranche aufzuräumen, über Greenwashing, Zertifizierungen, Modelabels, nachhaltige Mode etc. zu diskutieren, aufzuklären und mit neuen kreativen Wegen aufzeigen, welche Möglichkeiten Mode, Textil und andere nahe Branchen bieten, so dass wir aus tiefer Überzeugung heraus verantwortungsvoll und nachhaltig handeln können, unsere innere Einstellung zum Thema festigen und bei Anderen zum Umdenken in Richtung Slow Fashion anregen.
Wir möchten eine Plattform schaffen, eine Bewegung fördern, die eine regionale Basis für kreative Zusammenarbeit bildet, die zielgerichtet arbeitet und positiv inspirierend ist. Wir wollen ein interdisziplinäres Netzwerk von Akteur*innen aufbauen, die sich für das Thema Sustainable Fashion, Slow Fashion und Wandel in der Textil- und Bekleidungsindustrie mit konkreten Projekten einsetzen wollen, z.B. mit Veranstaltungen in Vernetzung zur Fashion Revolution Week Leipzig im April 2020.
Leipzig hat eine ausgeprägte kreative Szene, ist eine Stadt, die agil ist und stetig wächst. Sie ist geprägt von der langen Geschichte der sächsischen Textilproduktion und ist als Messestandort auch internationale Handelsmetropole. Wir sehen mit dem Aufbau eines Netzwerks die große Chance, durch Vernetzung von Kultur- und Medienschaffenden, innovativen Bekleidungs- und Textilproduzenten sowie der Schaffung kreativer Handelskonzepte eine organische Bewegung zu schaffen, aus der heraus medienwirksame und moderelevante Aktionen entstehen. Es sollen Inspirationen geschaffen und Themen präsentiert werden, über die die Medien berichten können. Das Thema Sustainable Fashion und der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch und Natur soll ausschließlich positiv emotionalisiert werden.
Unser Ansatz ist spielerisch, kreativ, offen und ehrlich. Ziel ist es, unterschiedliche Inhalte zu kreieren und Kooperationen anzuregen, um so das Netzwerk zu stärken, damit sich daraus weitere Möglichkeiten ergeben, die konkrete Transformation beschleunigen.
Die Beteiligten in der Leipziger Slow Fashion Initiative werden daher, je nach eigener Expertise, Inhalte für Aktionen bereitstellen, und aus dem Netzwerkgedanken heraus wird das Team, gestützt durch den Projektleiter, diese aufarbeiten und daraus Aktionen ableiten, diese konzipieren, Akteur*innen einbinden und koordinieren, sowie daraus die PR im Sinne von Slow Fashion kreieren.
Ideen für Aktionen:
Ausstattung einer Kostümparade auf den Wasser-Kanälen Leipzigs aus Abfall/Reststoffen:
• Vernetzung Kunsthochschule mit Theatergruppe/Showakteur*innen
• Dokumentation des Entstehungsprozesses mit Videotutorials, wie z.B. ein Kostüm aus Wegwerfprodukten/Müll kreiert werden kann
• Verbreitung des Tutorials auf facebook/youtube/instagram
• Pressemitteilungen: Tagespresse, Radioprogrammen, TV
• Fachdiskussion mit Kostümbildenden mit Pressebeteiligung
Indikator: Öffentlichkeitswirksame und unterhaltsame Aktion, die zum Umdenken anregt.
Wettbewerb zu Recycling-Schmuck – Stylish & “en vogue” Modeschmuck recycelbar, essbar, lösbar, kompostierbar etc.
• Zusammenarbeit mit Schmuckdesigner*innen und Studierenden
• Ausstellung und Show zur Designer’s Open Oktober 2020 in Leipzig
Indikator: Wettbewerbsbeiträge, Zustandekommen der Präsentation, Besucherresonanz
Vorführung der Herstellung eines T-Shirts / Demonstration des Aufwandes zur Herstellung eines bedruckten T-Shirts durch ecofacture, Leipzig im Rahmen eines Events
• Preis/Leistung sind unproportional
• Wertigkeit des T-Shirts verdeutlichen
• Publikumsbeteiligung bei der Herstellung
Paneldiskussionen zu aktuellen Forschungsprogrammen und Ereignissen mit Expert*innen aus der Textilen Wertschöpfungskette. (z.B. sächsisches Textilforschungsinstitut Chemnitz, Fairer Handel & Produktion, CSR-Forschung).
Interaktive Stadtführung: Textiles Wirken in Leipzig – früher und heute – unter dem Aspekt der Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.
Was sind unsere Ziele?
Unser Ziel ist es, das Thema Nachhaltigkeit in der Mode SEXY zu machen. Es sollen regionale Akteur*innen vernetzt werden, Inhalte zum Thema bereitgestellt und diese online und offline zugänglich gemacht werden, so dass Lust für nachhaltiges Handeln entsteht.
Ziel 1
Unsere guten Kontakte zu kreativen, nachhaltigkeitsinteressierten und motivierten Designer*innen, Händler*innen und anderen Aktiven sollen zusammengeführt und zu dem professionellen Netzwerk “Slow Fashion Initiative Leipzig” weiterentwickelt werden, um deren innovative Ideen und positiven Schwung zum nachhaltigen Handeln in die Öffentlichkeit zu tragen.
Ziel 2
Themen und daraus resultierende Möglichkeiten zum nachhaltigen Handeln, die im Netzwerk erarbeitet werden, sollen offline, bei Veranstaltungen, aber besonders auch online sichtbar gemacht werden.
Die Erstellung einer OnlinePlattform und das Publizieren von Inhalten in den sozialen Medien wie z.B. von Podcastbeiträge, Videoclips, Interviews, redaktionelle Beiträgen etc. Durch die gezielte Nutzung des Netzwerks und Ansprache von Influencer*innen und Redakteur*innen sollen so eine große Zahl an Medienbeiträgen und damit viele regional und überregional Menschen erreicht werden.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Kinder/Jugendliche,
Medien,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Das Projekt ist angesiedelt im Herzen der Nachhaltigkeitsbewegung in Leipzig. Es hat direkten Anschluss an das Projekt WirtschaftFairnetzt, das Netzwerk leipzig-handelt-fair, das Team der Fashion Revolution Leipzig und entwicklungspolitische Vereine, wie den Eine Welt e.V. Leipzig.
Weiterhin sind folgende Akteur*innen in der Slow Fashion Initiative aktiv vertreten:
Inhaber*innen von Slow Fashion Stores (retail/wholesale), Greenpeace, Referentin der Grünen Partei, Produktdesigner*innen, Kunsthandwerker*innen, regionale Designer*innen und Modelabels, Studierende der Universität Leipzig/ Kunsthochschule Burg Giebichenstein (Halle/Saale), Kulturschaffende, Handelshochschule Leipzig, eine Beraterin und Dozentin für Textilwirtschaft, Social-Media-Influencer für nachhaltigen Konsum.
Die Projektziele werden durch eine strategische PR für Slow Fashion in der Region aber auch überregional/international erreicht.
• Entwicklung einer Online Plattform für die Slow Fashion Initiative Leipzig
• Ideenkreation von spannenden Beiträgen für nachhaltige Modethemen durch die Diversität der Expertisen der Akteur*innen im Netzwerk
• Inhalte für Pressearbeit in verschiedenen Kanälen aufbereiten, d.h. redaktionelle Beiträge für Print und Sozial Media einschließlich Videoclips und Podcastbeiträgen
Maßnahmen zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Wir nutzen alle unsere Kontakte auf allen Kanälen.
Regionale Zeitungen und Stadtmagazine, Regionalfernsehen wie mdr und Leipzig Fernsehen, Radiosendungen, Fashion- und Lifestyle Blogger, Kooperation mit Influencer*innen.
Insgesamt wird die Anschlussfähigkeit besonders durch die Einbindung von vielen Engagierten in dem Netzwerk sichergestellt, dessen Mitglieder aus eigenem Antrieb am Thema weiterarbeiten wollen. Die Netzwerkmitglieder und unser Schwerpunkt auf Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sind darüber hinaus entscheidende Faktoren für multiplikative Wirkung des Vorhabens sowie seine zukünftige Skalierbarkeit.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Der innovative Charakter liegt darin, dass wir eine bisher nicht existierende Struktur für die Region Leipzig/Sachsen/Mitteldeutschland im Bereich nachhaltiger Mode und nahen Branchen interdisziplinär aufbauen. Das lose Netzwerk soll strukturiert werden, um eine Infrastruktur für Informationsaustausch, Vernetzung und konkrete Aktionen, die es so in der Region noch nicht gibt, zu schaffen.
Erstmalig soll mit diesem Projekt sowohl eine interdisziplinäre Offline- und Online-Plattform geschaffen werden. Dieser innovative Ansatz ist übertragbar auf andere Städte und Regionen und kann so als Inspiration für gleichartige Projekte in anderen Städten und Regionen dienen.
Das Netzwerk zeichnet sich über die Diversität der Fachexpertisen der Akteure und Akteurinnen aus, die ganz neue kreative Ansätze für das Erreichen ganz unterschiedlicher Zielgruppen aus den verschiedenen Gesellschaftsschichten anbieten. Unsere Aktionen sollen als positives Erlebnis eine bestärkende Emotion aktivieren, die als Grundlage für die Transformation des eigenen nachhaltigen Handelns der Einzelnen rund um das Thema Mode & Textilien dient.
Weiterhin entsteht hier eine neuartige Zusammenarbeit eines entwicklungspolitisch engagierten Vereins und der erfahrenen geplanten Projektkoordinatorin Dipl. Mode- und Textildesignerin Christiane Voith, die bereits 15 Jahre im Auftrag der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Mode- und Textilindustrie für die GIZ, KfW und EZ-Consulting Unternehmen als Beraterin in afrikanischen Ländern tätig war, mit engagierten Modedesigner*innen und Händler*innen nachhaltiger Mode und Textilien der Region sowie Doktorand*innen im Bereich nachhaltige Mode und Wertschöpfungsketten.
Darüber hinaus gewährleistet die geplante Kooperation mit Ulrike Biller (Kulturschaffende für Tanz- Theater- und Performance und Mitarbeiterin für den Bereich “faire Textilien” im Projekt WirtschaftFAIRnetzt) die Anbindung an das Netzwerk Leipzig-handelt-fair und damit ein breites Bündnis für den fairen Handel sowie mit der Kulturszene in Leipzig.
Wer sind wir?
Der Eine Welt e.V. Leipzig wurde 1990 gegründet und zählt heute etwa 40 ehrenamtliche sowie 4 hauptamtliche Mitarbeitende, 3 Freiwillige im FÖJ u. drei Freiwillige in internationalen Freiwilligendiensten.
Für unsere Bildungsarbeit und nachhaltige Arbeitsweise wurden wir 2016 als UNESCO-Lernort für Bildung für nachhaltige Entwicklung und 2017 mit dem Leipziger Agendapreis ausgezeichnet.
Kernanliegen unserer Arbeit ist, gerechtere Verteilungsstrukturen, Stärkung demokratischer Basisarbeit und Entwicklung einer offenen Zivilgesellschaft und mit Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit breite Kreise der Bevölkerung zu erreichen. Engagement, Freiwilligkeit und Partizipation sind uns wichtig. In allen Phasen der Projektarbeit werden Jugendliche einbezogen, aktiv neue Ideen zu entwickeln. Mit unseren beiden Weltläden, die der Verein betreibt und in denen faire und umweltverträgliche Produkte angeboten werden, verdeutlichen wir beispielhaft gerechte Handels- und Konsummöglichkeiten.
Laufzeit der Förderung
11 Monate
Höhe der Förderung
49 955,00 EUR