StattParkKultur NRW

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Mobilitätskultur

Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V.

44339 Dortmund, Nordrhein-Westfalen

www.lag21.de

In drei Städten NRWs werden Parkplätze zu Begegnungs- und Visionsräumen. Zusammen mit Fachleuten und Kunstschaffenden reflektieren Passant*innen die Rolle von Parkraum und dessen Umwandlung für eine nachhaltigere Mobilitätskultur.

Worum geht es?
„StattParkKultur NRW“ ist ein hybrides, auf einen Tag beschränktes Veranstaltungsformat, das sich durch eine Verquickung von partizipativen Elementen auszeichnet und die Idee der „Parklets“ weiterentwickelt. Der Begriff „Parklet“ bezeichnet eine temporäre Umgestaltung eines gewöhnlichen Parkplatzes in einen städtischen Begegnungsraum. „StattParkKultur NRW“ nutzt diesen Raum als Bühne für eine kritische Auseinandersetzung mit – teilweise stadtspezifischen – Mobilitätskulturen (wie z.B. Autostädten, Fahrradstädten und Fußgängerstädten) und der gegenwärtigen und zukünftigen Rolle von Parkraum in diesem Kontext.

Durch die temporäre Umgestaltung des Parkplatzes sowie dessen künstlerische Aufwertung wird zunächst der Mobilitätsalltag von vorbeigehenden Passant*innen aufgebrochen. Mehrere Infoposter und Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen und weiteren Diskutieren mit Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein. Über den Tag verteilt greifen die von Anfang an in das Projekt eingebundenen Künstler*innen und Künstler die Gedanken und Vorschläge der Passant*innen auf und verarbeiten diese in spontanen Aktionen und Formaten, wie z.B. kurzen Theatereinlagen, Poetry-Slams, Tanzdarbietungen.

„StattParkKultur NRW“ wird in drei von sieben Städten (Bad Berleburg, Bedburg, Bonn, Dinslaken, Herdecke, Solingen, Willich) stattfinden, die sich innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre im Kontext ihrer Teilnahme am Projekt „Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen“ (GNK NRW) dezidiert mit dem Themenfeld Mobilität auseinandergesetzt haben. Den Vertreter*innen der Kommunen wird die Möglichkeit geboten, mit Passant*innen über die mobilitätsrelevanten Themenschwerpunkte der im GNK NRW Projekt erarbeiteten kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien ins Gespräch zu kommen und die Ergebnisse in die Weiterentwicklung und Fortschreibung der Strategien zu tragen.
Was sind unsere Ziele?
Das Projekt zielt perspektivisch darauf ab, dass sich in den teilnehmenden Kommunen langfristig eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Parkraumumgestaltung entwickelt.

Des weiteren hat das Projekt folgende Ziele:
• Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger der austragenden Kommunen zum Thema nachhaltige Mobilität und Zielkonflikten im Bereich Parkraum

• Schaffung von Akzeptanzbereitschaft für gegenwärtige und zukünftige Transformation der städtischen Mobilität

• Verstärkte Auseinandersetzung mit Parkraummanagement in der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik

• Ermöglichung neuer Perspektiven auf nachhaltige Mobilität durch die künstlerische Umdeutung und Ergründung spezifischer Mobilitätskulturen in den Städten, um Kommunen bei der Mobilitätswende unterstützen zu können.

Langfristiges Ziel:
• Reduktion der Flächeninanspruchnahme durch den motorisierten Individualverkehr

• Indikator: Anzahl an Kfz-Stellplätzen im Stadtgebiet
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Generation 70+,
Kinder/Jugendliche,
regionale Akteure,
Sonstige
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW hat die potentiellen Kommunen, die für eine Austragung der drei „StattParkKultur NRW“ Veranstaltungen in Frage kommen, von Anfang 2016 bis Mitte 2018 in der Ausarbeitung ihrer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien begleitet.

Die sieben für „StattParkKultur NRW“ prädestinierten Kommunen haben das Themenfeld Mobilität prioritär in ihren Nachhaltigkeitsstrategien behandelt. Somit besteht vor Ort ein starkes Interesse an einer nachhaltigeren Mobilität. Die bestehenden Kontakte zu Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft in den jeweiligen Kommunen erleichtern daher die Konzeption und Durchführung der spezifisch auf die Kommune zugeschnittenen Veranstaltungen. So wird in der Planungsphase gemeinsam mit der Kommune die Auswahl der Parkplatz-Standorte getroffen und die groben thematischen Schwerpunkte der künstlerisch auszugestaltenden Räume festgelegt.

Die Expertise des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste (Theater, Tanz, Musiktheater, Performance) und der Kontakt zu zahlreichen freischaffenden Akteur*innen, die ihre künstlerische Arbeit gezielt auf Orte abseits von etablierten Spielstätten ausrichten und insbesondere auch im öffentlichen Raum wirken, wird genutzt, um professionelle lokale und regionale Künstler*innen für die drei Veranstaltungen zu identifizieren. Beide Projektpartner können ihre jeweiligen Netzwerke und Social-Media-Kanäle nutzen, um das Projekt und die Veranstaltungen zu bewerben und die Ergebnisse zu streuen.

Es wird angestrebt, die Projektergebnisse für eine Print- und eine Webdokumentation aufzubereiten. Darüber hinaus können die jeweiligen Kommunen durch Pressemitteilungen und entsprechende Kontakte zur Lokalpresse für eine breitenwirksame Berichterstattung sorgen.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Die Aktionsform des „Parklets“ wird in einen partizipativen Rahmen eingespannt, an dem möglichst viele lokale Akteur*innen beteiligt werden. Die Einbeziehung der Kommunalverwaltung ermöglicht es, das transformative Potential der Aktionsform auszuschöpfen und strukturelle Umgestaltungen in den jeweiligen Kommunen anzustoßen. Somit adressiert das Projekt neben Parkraum-Nachfragenden, die für die positiven Effekte der Umgestaltung von Parkraum sensibilisiert werden und somit im besten Fall zur Akzeptanz von nachhaltigem kommunalen Parkraummanagement beigetragen, auch die Angebotsseite der infrastrukturgestaltenden Kommunen.

Der Fokus auf und die künstlerische Auseinandersetzung mit stadtspezifischen Mobilitätskulturen nimmt im Projekt eine zentrale Rolle ein. Bewohner*innen einer Stadt identifizieren sich häufig mit ihrer unmittelbaren Umgebung, auch mit Bezug auf ihr Mobilitätsverhalten. So ist beispielsweise die Wirkungskraft des Images der Stadt Münster als Fahrradstadt auch als ein städtischer Diskurs zu verstehen, der wiederum Verhaltensmuster prägt und sich in der baulichen Infrastruktur niederschlägt. Auch hier geht das Projekt „StattParkKultur NRW“ neue Wege indem es versucht, intuitive Mobilitätsdynamiken in Städten aufzugreifen, diese in künstlerischen Aktionen zu thematisieren und dann im partizipativen Wechselspiel nachhaltige Lösungsvorschläge für die Parkraumproblematik in urbanen Räumen zu ergründen und umzusetzen.

Mit dem Projekt „StattParkTheater Mobilitätskultur“ möchten wir außerdem ein „Kooperationsprojekt der kurzen Wege“ verwirklichen. Die Geschäftsstellen der LAG 21 NRW und das LFDK NRW befinden sich im gleichen Gebäude in Dortmunder Norden. Diese räumliche Nähe möchten wir nutzen, um Nachhaltigkeitskultur in Nordrhein-Westfalens Kommunen zu befördern.
Wer sind wir?
Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW) ist ein unabhängiges Netzwerk von Kommunen und zivilgesellschaftlichen Verbänden, Vereinen und Akteur*innen in Nordrhein-Westfalen, das durch Bildung, Beratung, Projekte und Kampagnen lokale Nachhaltigkeitsprozesse strategisch unterstützt und praxisorientiert umsetzt. Im Dialog setzen wir auf die Einbindung von Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, um den sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen einer Nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden.

In unserem Handeln fühlen wir uns der Agenda 21 und den Beschlüssen der UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro sowie seit 2016 auch der 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung verpflichtet. Dabei orientieren wir uns am Leitbild einer starken Nachhaltigkeit, das die Belastungsgrenzen des Planeten Erde (planetary bounderies) als Richtschnur menschlichen Handels in den Vordergrund stellt.
Laufzeit der Förderung
5 Monate
Höhe der Förderung
49 999,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, wider­stands­fähig und nachhaltig gestalten
  • SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
  • SDG 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern
  • SDG 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr wohlergehen fördern