Schokoladentafel

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Esskultur und Nachhaltigkeit

Green Economy Academy e.V.

60322 Frankfurt, Hessen

www.schokoladentafel.org

An einer (Schokoladen-)Tafel wird bei Poetry Slam mit Expert*innen und Teilnehmenden über die Themen „Wertschöpfungskette von Kakao & Schokolade“ und "Diskrepanz zwischen eigenen Vorsätzen & dem realen Handeln" debattiert. Mitgebrachte faire Kakaospeisen werden dabei verköstigt.

Worum geht es?
Unser Projekt thematisiert die Kluft zwischen Wissen und Handeln bei Verbraucher*innen am Beispiel von Schokolade. Schokolade ist süß, hebt die Stimmung und ist für die meisten Menschen von Kindertagen an eine Belohnung. Ganz anders sieht die Situation in den Produktionsländern aus. Der Großteil, der von uns in Deutschland konsumierten Schokolade, stammt aus nicht nachhaltiger Produktion. Regenwälder werden gerodet, um neue Kakao-Anbauflächen zu gewinnen, die dann aufgrund schlechter Anbaumethoden und hohem Gifteinsatz nur wenige Jahre bewirtschaftet werden können. Um günstige Preise zu ermöglichen, sind Kinder- und/oder Sklavenarbeit auf Kakao-Plantagen keine Seltenheit. Bei kaum einem anderen Lebensmittel besteht so eine große Diskrepanz zwischen „Genuss hier und Leid dort“. Niemand möchte sagen, er oder sie genieße das Essen von Schokolade, für die Kinder arbeiten mussten, Landwirt*innen ausgebeutet und die Umwelt zerstört wurde. Dennoch achtet bisher nur eine Minderheit darauf, fair und ökologisch zu konsumieren. Die Mehrheit greift nach wie vor zu Schokoladensorten, deren Kakao unter Missachtung von Arbeits- und Umwelt-Standards hergestellt wird.

Eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Schokolade hat ihren Preis. Nur wenige Menschen sind aber bereit, diesen Aufpreis zu zahlen. Kakao und Schokolade stehen stellvertretend für viele andere Produkte des globalen Südens bei deren Herstellung Standards missachtet werden. Warum Menschen trotz ihres Wissens über die katastrophalen Herstellungsbedingungen weiterhin konventionelle Produkte kaufen, obwohl sie sich über die Folgen ihres Konsumverhaltens im Klaren sind, wollen wir mit unserem Projekt debattieren. Zum Nachdenken möchten wir anregen und alternatives Handeln unterstützen. Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht: und wollen die schon vorhandene Alltags-Nachhaltigkeit stärken, indem wir ihr eine breitere Öffentlichkeit geben.

Wir werden im Frühjahr/Frühsommer 2018 an einem markanten, öffentlichen Ort in Frankfurt eine „Schokoladentafel“ aufbauen, also eine Reihe langer Tische, an der Bürger*innen gemeinsam Speisen mit Schokolade essen, die sie selbst zubereitet haben. Alle von den Teilnehmenden mitgebrachten Speisen müssen faire und ökologisch produzierte Schokolade / Kakao enthalten. Während des Essens werden die Teilnehmer*innen über verschiedene kleine Inputs motiviert, sich mit dem Thema „Wertschöpfungskette von Kakao und Schokolade“ auseinanderzusetzen. Während des Essens sollen die Teilnehmenden über die Thematik ins Gespräch kommen. Das regen wir an, indem wir Poetry- und Science Slammer*innen oder Expert*innen einladen, zum Thema vorzutragen.

Die Teilnehmer*innen gewinnen wir im Vorfeld über Kontakte zu verschiedenen Organisationen, die sich in Frankfurt mit der Thematik „Nachhaltige Ernährung“ auseinandersetzen. Dazu gehören der Ernährungsrat, Urban Gardening, Foodsharing, Fair Trade Town Frankfurt, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen, Organisationen des ökologischen Landbaus etc. Um eine professionelle Vorbereitung zu gewährleisten, werden wir alle Teilnehmer*innen vorab zu einem Treffen einladen, um mit ihnen die Anforderungen an das Essen und organisatorische Einzelheiten zu besprechen.

Mit der Aktion möchten wir öffentliches Interesse wecken und das Thema einem größeren Personenkreis über verschiedene Medien zugänglich machen. Wir benötigen ca. 50 bis 70 Teilnehmer*innen, um eine eindrucksvolle lange Tafel zu präsentieren. Vorab informieren wir in der Innenstadt über unser Projekt „wandelnde Schokoladentafeln“, sammeln in Interviews Informationen zur Kluft zwischen Wissen, Gewissen und reellem Handeln. Alle Informationen stellen wir vorab online. Wir kommunizieren umfassend über soziale, stadtinterne, regionale und überregionale Medien, um besonders viele Menschen anzusprechen.
Was sind unsere Ziele?
Ziel unseres Projektes ist es, unterhaltsam und öffentlichkeitswirksam Bürger*innen auf den Widerspruch zwischen eigenen Überzeugungen und tatsächlichem Handeln beim Konsum aufmerksam zu machen. Mit gutem Beispiel gehen wir voran und konsumieren mit den Teilnehmenden fair gehandelte Bio-Schokolade. Wir wollen rund 70 Menschen erreichen und sie animieren, es uns nachtun. Die Teilnehmenden sollen damit faire Gerichte erstellen und sie in der Gemeinschaft der „Schokoladen-Tafel“ teilen. Alle Rezepte werden gesammelt und auf der Webseite und in Kanälen von sozialen Medien veröffentlicht.

Eine größere Öffentlichkeitswirkung erzielen wir im Vorfeld über die Projektidee der „wandelnden Schokoladentafeln“ und werben so für die Teilnahme an der „Schokoladen-Tafel“. Über unser Netzwerk kontaktieren wir einen Medienschaffenden und den Ernährungsrat der Stadt Frankfurt. Zudem möchten wir das Interesse weiterer Medien gewinnen.

500 Menschen sollen direkt und bis zu 50.000 Menschen indirekt erreicht werden. Die Informationsverbreitung unserer Projektidee messen wir direkt über Feedback- und Analysetools der Onlinemedien und indirekt über die Reichweite der Printmedien, in denen über unser Projekt berichtet wurde.

Unsere Ziele:
1) Wir informieren über die problematische Wertschöpfungskette der Schokolade.
2) Wir sensibilisieren Menschen für die ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme beim konventionellen Kakaoanbau.
3) Wir informieren über bestehende Produktalternativen.
4) Wir stellen Siegel und ihre Kriterien vor (Fairtrade, Bio, etc.).
5) Wir zeigen konkrete Wege auf, wie Konsument*innen mit ihrer Kaufentscheidung einen Beitrag zum ökologischen Anbau von Kakao und fairem Handel leisten können.
6) Wir zeigen, wie man sich mit Kakao gesund ernährt.
7) Wir unterhalten und genießen.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Generation 70+,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Die Umweltdezernentin und ggf. der Wirtschaftsdezernent der Stadt Frankfurt sollen als Schirmherrin bzw. Schirmherr der Veranstaltung gewonnen werden. Zudem unterstützt die Aktion die Bemühungen der Stadt als Green City, bei denen fairer Handel eine wichtige Rolle spielt. Wir stehen in direktem Kontakt zu verschiedenen Initiativen und Organisationen, die sich in Frankfurt mit dem Projektthema auseinandersetzen (Fair Trade Town Frankfurt, Ernährungsrat, Weltladendachverband, Fairband, Organisation Bildung trifft Entwicklung, Forum Nachhaltiger Kakao u.a.). Über ihre Netzwerke können wir unsere Projektidee kommunizieren und an eine breite Öffentlichkeit weiter transportieren. Wir kontaktieren das hessische Umweltministerium sowie die Regionale Netzstellen Nachhaltigkeit West (RENN.West) und bitten diese darum, unsere Aktion im Rahmen ihrer Aktivitäten zu unterstützen und zu kommunizieren. Sowohl zum Ministerium (Ministerin Priska Hinz und Renate Labontee) als auch zu RENN.West bestehen persönliche Kontakte.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Im Projekt bringen wir Essen, Kommunikation und Eigenverantwortung zusammen. Festgestellt wird zusammen mit den Teilnehmenden, dass „weiter so“ und ab und zu mal Geld für eine karitative Organisation spenden keine Lösung ist, um Armut, Ungerechtigkeit und Ausbeutung zu bekämpfen. Daher vermitteln wir, wie jede*r einen Beitrag leisten kann durch entsprechende Kaufentscheidungen bei Lebensmitteln, die Welt ein bisschen besser zu machen. Die Schokoladentafel dient dazu, unterschiedliche Menschen im öffentlichen Raum zu dem Thema miteinander ins Gespräch zu bringen und Bewusstsein zu schaffen für die Konsequenz des eigenen Konsums. Um das ethisch bewusste Handeln im Alltag zu erleichtern, geben wir Tipps und Hinweise zum nachhaltigen Einkauf.

Alle verwendeten Informations- und Verbrauchsmaterialien zur Durchführung des Projektes werden unter Einhaltung von Kriterien nachhaltiger Produktion beschafft. Die gesamte Veranstaltung wird CO2-neutral gestaltet und entsprechend zertifiziert.

Um eine Wiederholung des Projektes durch andere Organisationen zu ermöglichen, dokumentieren wir Herangehen, Organisation und Erfolgsfaktoren. Wir erstellen auch ein Konzept für eine mögliche Weiterverwendung einzelner Werbematerialien (Aufsteller, Banner etc.).
Wer sind wir?
Die GREEN ECONOMY ACADEMY ist ein gemeinnütziger Verein aus Frankfurt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Transformation unseres Wirtschaftssystems hin zu einer Green Economy voranzutreiben. Wir setzen dabei vor allem auf Bildungsformate, um Innovationen, die diesem Ziel dienen, schneller bekanntzumachen. Unsere (Bildungs-) Projekte finanzieren wir überwiegend durch Fördermittel. In den Projekten der GEA arbeiten derzeit vier Mitarbeiter*innen, als Angestellte des Vereins oder als Unterauftragnehmer*innen.
Laufzeit der Förderung
8 Monate
Höhe der Förderung
49 896,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktions­muster sicherstellen
  • SDG 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
  • SDG 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
  • SDG 8: Dauerhaftes, breiten­wirksames und nachhaltiges Wirtschafts­wachstum, produktive Voll­beschäftigung und menschen­würdige Arbeit für alle fördern