Kleine Einfamilienhäuser

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Baukultur, Wohnen und Nachhaltigkeit

Stadt Dortmund, Stadtplanungs- und Bauordnungsamt

44122 Dortmund, Nordrhein-Westfalen

Die Kampagne "Kleine Einfamilienhäuser" nimmt gesellschaftliche Strömungen wie tiny houses auf und trägt sie mit einer Veranstaltungsreihe in den städtischen Diskurs, um damit die Transformation in alltagstauglichen Lösungen vorzubereiten.

Worum geht es?
Mit einer neuen Kampagne für kleine Einfamilienhäuser werden aktuelle gesellschaftskritische Strömungen zum Minimalismus oder zu tiny houses aufgenommen. Während in diesen Bewegungen eine Minderheit radikale Gegenentwürfe zu den herrschenden Verhältnissen formuliert und lebt, wird diese grundsätzliche Konsumkritik in eine auch für größere Gruppen akzeptable Handlungsstrategie umgesetzt werden. Kleine Einfamilienhäuser sollen auf weniger als 200 qm Grund stehen und etwa nur 70 – 90 qm Wohnfläche umfassen, was in etwa einer Halbierung üblicher Größen entspricht.

Die Kampagne für kleine Einfamilienhäuser als ein erster Schritt soll die spätere konkrete Umsetzung vorbereiten. Dabei sollen nicht nur in erster Linie die erläuterten grundsätzlichen Fragen erörtert, sondern auch der persönliche Lebensstil reflektiert werden. Die Fragestellungen lauten z.B. :“Wie viel Platz brauche ich zum Wohnen“. Es sollen platzsparende Alternativen zu klassischen Einfamilienhaus-Konzepten diskutiert werden. Dabei geht es auch um die Flexibilität von Grundrissen, separaten Treppenhäusern, um Etagen trennen zu können, gemeinschaftliche Nutzung von z.B. Gästewohnungen oder die Frage, ob ein Keller unbedingt notwendig ist.

Kleine Einfamilienhäuser sind preiswert und für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Generell geht es nicht um Verzicht, sondern darum, dass weniger mehr sein kann. Es muss „schick“ sein bzw. zum mainstream werden, auf kleiner Fläche hohe Wohnqualität zu erreichen. Zu dem Lebensstil kann auch gehören, die hohe Wohnqualität auf relativ kleinen Raum mit der Gesamtverantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt zu verbinden.
Was sind unsere Ziele?
Dortmund hat ein relativ großes Stadtgebiet, in dessen Grenzen sich auch das sogenannte Umland befindet. Deshalb werden auch in Zukunft in Dortmund Einfamilienhäuser gebaut. Das Thema wird als Kampagne über verschiedene Formate in die bürgerschaftliche Diskussion eingebracht:

  1. Forum Stadtbaukultur: Im Februar 2019 wird im Rahmen des Dortmunder Forums Stadtbaukultur mit einem Themenabend die Diskussion eröffnet. Hier sind Akteure wie z.B. die örtlichen Architektenverbände oder die Dortmunder Hochschulen eingebunden.
  2. Baumesse NRW: Im März 2019 werden kleine Einfamilienhäuser auf der Baumesse NRW am städtischen Messestand platziert. Dazu ist die Thematik mit entsprechenden Plakaten und roll ups anschaulich aufzubereiten.
  3. Homepage: Im Mai 2019 wird eine eigene Homepage für kleine Einfamilienhäuser freigeschaltet, mit weiterführenden Informationen und Beispielen.
  4. Workshop: Im Juni 2019 wird ein eintägiger Workshop Akteure im Bereich Kleine Einfamilienhäuser zusammenbringen. Das Thema wird mit Diskussionen, Arbeitsgruppen, Vorträgen und Besichtigungen erfasst und weiterentwickelt.
  5. Messe Fair Friends: Abschließend wird im September 2019 die Messe Fair Friends als Forum genutzt, um kleine Einfamilienhäuser unter dem Oberbegriff nachhaltige Lebensstile zu thematisieren.
Wer ist unsere Zielgruppe?
Erwachsene 19 – 69 Jahre,
Generation 70+,
Medien,
Politik,
regionale Akteure
Wie ist das Projekt lokal und regional verankert?
Die Kampagne ist eine Ergänzung bzw. Weiterentwicklung zu der Kampagne 100 EnergiePlusHäuser für Dortmund. Hier sind bereits eine Vielzahl von Akteuren eingebunden; über 50 EnergiePlushäuser mit über 100 Wohnungen sind bereits gebaut und bewohnt. Das EnergiePlusHaus hat sich zu einer Dortmunder Marke entwickelt. Auf dieses dichte Netzwerk kann zurückgegriffen werden, wie die örtlichen Stadtwerke, die Sparkasse, die Architektenverbände, diverse Bauträger und Wohnungsbaugenossenschaften, das Land NRW etc.

Da die Kampagne für kleine Einfamilienhäuser bei der Stadt Dortmund angesiedelt ist, die gleichzeitig die Entwicklung neuer Baugebiete steuert, bestehen gute Voraussetzungen, dass nach einer gelungenen Öffentlichkeitskampagne das Thema weiterverfolgt wird und auch tatsächlich eine Umsetzung zu erwarten ist.
Worin liegt die Innovation unseres Projektes?
Das Einfamilienhaus soll heute den Bewohner*innen für alle Lebenslagen ein angemessenes Zuhause bieten. Was für die Familien mit 3 Kindern passt, ist aber nach spätestens 20 Jahren überdimensioniert. Der Umzug ist in den seltensten Fällen eine Option. Das kleine Einfamilienhaus soll zeigen, wie man gemessen an heute üblichen Hauskonzepten auf relativ kleinem Raum in allen Lebensphasen gut zurecht kommt. Aber auch die zunehmende 1-2 Personenhaushalte sollen den Traum vom Einfamilienhaus leben können, ohne übermäßig viel Platz und Ressourcen zu verbrauchen. Dazu müssen alltäglich eingeübte Denk-und Verhaltensmuster überprüft und neu ausgerichtet werden.

Zunächst müssen sich die Häuslebauer von ihren eigenen Wohnerfahrungen lösen und offen für neue Konzepte werden. Gleichzeitig müssen sie sich von den immer gleichen Angeboten der Fertighaushersteller, Bauträger, Baugesellschaften, Möbelhäusern etc. emanzipieren. Die Kataloge der Möbelhäuser suggerieren das Glück durch großformatige Küchen mit Kochinseln innerhalb einer großzügigen Wohnlandschaft, die allein schon 100 qm übersteigt.
Wer sind wir?
Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund besteht aus 250 Mitarbeitenden. Die Aufgaben umfassen im wesentlichen die Stadtentwicklung, die Bauleitplanung und die Baugenehmigung konkreter Vorhaben.
Laufzeit der Förderung
12 Monate
Höhe der Förderung
17 170,00 EUR

Nachhaltigkeitsziele

  • SDG 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, wider­stands­fähig und nachhaltig gestalten
  • SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktions­muster sicherstellen
  • SDG 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen